Alternative Finanzierung der Wiedereröffnung der Bahnstrecke Colmar-Breisach

Foto: Wolfgang Vogt

Im Rahmen des verkehrspolitischen Tages der FDP im Kreis Breisgau-Hochschwarzwald traf sich der verkehrspolitische Sprecher der Landtagsfraktion Dr. Christian Jung mit dem Breisacher Bürgermeister Oliver Rein.
Seit der Sprengung der Breisacher Eisenbahnbrücke durch deutsche Truppen im Jahre 1945 gibt es keine direkte Eisenbahnverbindung mehr zwischen Breisach und Colmar. Wie Bürgermeister Rein berichtete, ist dies die einzige zerstörte Brückenverbindung, die bis jetzt nicht wieder aufgebaut wurde.
Die Absicht, die Eisenbahnlinie Freiburg-Breisach-Colmar mittelfristig wieder herzustellen, entstand schon in den 90iger Jahren und wurde auch im Regionalplan 1995 des Regionalverbandes Südlicher Oberrhein formuliert.
Ein im Jahr 2019 vorgestelltes Gutachten bescheinigt das große Fahrgastpotential im grenzüberschreitenden Schienenverkehr zwischen Colmar-Breisach-Freiburg. In dem von Angela Merkel und Manuel Macron unterzeichneten Aachener Vertrag (deutsch-französisches Abkommen) ist die Wiedereröffnung der Strecke als vorrangiges Vorhaben explizit erwähnt.   
Obwohl die Reaktivierung der Bahnstrecke bei allen Beteiligten unstrittig ist, bestehen bei den Finanzierungsvorschlägen noch große Hürden.
Dr. Jung schlägt vor, eine bisher nicht in Betracht gezogene Finanzierungsmöglichkeit zu prüfen. Wenn die Strecke so ausgebaut wird, dass diese auch für militärische Transporte nutzbar ist, könnten NATO-Mittel angezapft werden. Da der Bahnhof Breisach immer noch als militärischer Umschlagplatz gilt, bietet sich diese Lösung an. Zudem ist eine für militärische Transporte geeignete Brücke wesentlich stabiler, länger haltbar und weniger reparaturanfällig. Eine regelmäßig befahrene Güterstrecke ist nicht erwünscht und wohl kaum bei der Bevölkerung durchsetzbar.

 

Bundesstraße 31
Nicht nur die Bürgermeister von Gottenheim und Ihringen, die Dr. Jung vor dem Besuch in Breisach getroffen hatte, sind mit der Planung betreffend Ausbau der B31 sehr unzufrieden, auch der Bürgermeister von Breisach möchte endlich einen Vorschlag sehen,
der die unterschiedlichen Bedürfnisse der einzelnen Gemeinden berücksichtigt.
Statt eines Neubaus schlägt Bürgermeister Rein vor, die alte B31 dreispurig auszubauen. Dass das unfallträchtige Rimsinger Ei entschärft wird, hat für Ihn oberste Priorität.
In der Optimierung der heutigen B31-Trasse sieht Dr. Jung ebenfalls eine Lösung, mit der wahrscheinlich die meisten einverstanden sind und zeitnah zu einer Verbesserung beitragen kann. Es braucht dringend den politischen Willen, mit Beteiligung der Bürger eine einvernehmliche Lösung zu finden. Die bisherige Planung wird eher als Verhinderungsplanung empfunden, die die einzelnen Gemeinden gegeneinander ausspielt.
Auch bei einem optimalen ÖPNV kann auf den Ausbau der Straßen nicht verzichtet werden. Die FDP verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz, bei dem alle möglichen Verkehrsmittel, z. B. auch Seilbahnen, unter ökologischen und ökonomischen Aspekten optimal aufeinander abgestimmt sind.  
Dr. Jung will am Ball bleiben und an Lösungen arbeiten. Er schlägt vor, dass man sich in ca. 6 Monaten wieder trifft und das weitere Vorgehen bespricht.