Landwirtschaft Hauptbetroffene beim Bau des Gleises 3 und 4

Foto: Wolfgang Vogt

Dr. Jung (FDP) will Anliegen der Landwirte in den Landtag bringen

In fast 20jähriger unermüdlicher Arbeit hat die Bürgerinitiative MUT mit ihrem Vorsitzenden Roland Diehl wichtige Verbesserungen für die Bürger erreicht.
Die Gleisführung der neuen Rheintalbahn im Abschnitt 8.4 (Bad Krozingen – Müllheim) geht nun nicht mehr wie ursprünglich geplant durch Wohngebiete. Die hart erkämpfte Tieferlegung der Trasse garantiert einen guten Lärmschutz.
Aber noch ist längst nicht alles gut. Da die neue Bahnstrecke auf dem Bauabschnitt 8.4 mitten durch landwirtschaftliches Gebiet verläuft, sind die Landwirte die Hauptbetroffenen. Sie sehen ihre Bedürfnisse nur unzureichend berücksichtigt und fürchten teilweise um ihre Existenz.
Im Rahmen des verkehrspolitischen Tages der FDP Breisgau-Hochschwarzwald, fuhr Dr. Christian Jung (verkehrspolitischer Sprecher der FDP-Landtagsfraktion) nach Buggingen, um sich vor Ort von den Vertretern der Bürgerinitiative MUT, Herrn Ackermann (Bürgermeister Buggingen), Herrn Engler (Beregnungsgemeinschaft) und Herrn Fröhlin (Badischer Landwirtschaftlicher Hauptverband e.V. ) über die Probleme der Landwirte informieren zu lassen.
Die Bahnanlagen beanspruchen 61 ha Fläche, die die Bahn gekauft hat und für immer für die landwirtschaftliche Nutzung verloren sind. Weitere 120 ha braucht die die Bahn während der jahrelangen Bauzeit für die Zwischenlagerung von Bauaushub und Baustraßen. Auch wenn sich die Bahn verpflichtet, diese Fläche nach Bauende wiederherzustellen, bestehen große Zweifel, dass nach der starken Beanspruchung der Böden während der Bauphase diese wieder in fruchtbares Ackerland umgewandelt werden können.
Die von der BI MUT vorgeschlagene flächenschonende Bauausführung, bei durch den Bau von Spundwänden anstatt Polsterwände die Breite des Baufeldes von 100-130 m um 50 m verringert werden könnte, wurde von der Bahn aus Kostengründen abgelehnt.
Gekappte Wirtschaftswege und Beregnungsanlagen bedeuten weitere gravierende Einschränkungen für die Landwirtschaft, für die keine Kompensation  zur Verfügung gestellt werden soll. Voraussetzung für eine Verringerung der Auswirkungen auf die Bewirtschaftung der Felder, ist eine frühzeitige Flurneuordnung mit der Neuordnung der Bewässerungssysteme.

Die Anlage von ökologischen Ausgleichsflächen und die Biotopvernetzung ist nur sinnvoll, wenn diese im Rahmen der Neustrukturierung der Flächen umgesetzt wird.
Durch einen entsprechenden Antrag im Landtag möchte der Abgeordnete Dr. Christian Jung, das Umwelt- und Landwirtschaftsministerium auffordern, die entsprechenden Maßnahmen rechtzeitig in Angriff zu nehmen.